18.07.2024
Dieses (schon etwas ältere) Zitat fand ich kürzlich bei Silke Schäfer. Und habe mich drüber gefreut.
Ja, das Neue ist schon da. Lange schon merke ich, dass es hereinkommt, in die Welt und auch in mein eigenes Leben. Und trotzdem: Was ist das, was da kommen will? Ich kann es noch nicht wirklich greifen, schon gar nicht benennen. Aber fühlen: da ist etwas… Es fühlt sich gut an und richtig. Auch ein bisschen aufregend.
Und dann ist da noch dieser Lärm. In der Welt. Und in mir. Und obwohl das Neue schon da ist, habe ich das Gefühl, dieser Lärm möchte gehört werden. Es wird immer weiter lärmen wenn wir versuchen, darüber hinwegzugehen. Was genau ist denn das Alte, was hier so lärmt? Sind es alte Strukturen, Muster, Glaubenssätze, Institutionen, halt die Art und Weise, wie wir es uns auf der Erde, miteinander und mit uns selbst, eingerichtet haben? Aber Strukturen machen keinen Lärm. Den Lärm machen wir Menschen, die wir daran festhalten wollen, Widerstände haben in etwas Neues zu gehen, Angst haben. Es sind diesbezüglich so unübersichtlich viele individuelle und kollektive Prozesse im Gange, dass unsere Nervensysteme Alarm schlagen…
Mir hilft es, wenn es mir gelingt, diese „alten Sachen“, die ich gern hinter mir lassen möchte, wertschätzend und in Dankbarkeit anzuschauen: Vermutlich gab es einmal gute Gründe dafür, dass sie von mir bzw. uns Menschen so kreiert wurden.
Und es ist gut, das zu würdigen: Auch wenn wir inzwischen etliches für überkommen halten, so haben unsere Vorfahren uns doch auf ihre Weise den Weg geebnet – so gut sie es konnten. Gesellschaftliche Strukturen aufgebaut, die einmal fortschrittlich waren. Jetzt können wir sie verändern und erneuern, Altes loslassen. Auch meine eigenen Verhaltensweisen, die ich jetzt loslassen möchte, waren einst sinnvoll, vielleicht sogar überlebenswichtig.
Wenn wir uns selbst und auch unseren Vorfahren danken können, würdigen können, was wir / sie für uns gemacht haben, dann wird es vielleicht auch anderen Menschen helfen, ihre Widerstände, ihr angstvolles Festhalten am Alten, aufzugeben. Dann schaffen wir es vielleicht auch als Gesellschaft, offener zu werden für das Neue, was da zu uns finden möchte. Und auch, Gräben zu überwinden: alt gegen neu.
Dann gibt es weniger Lärm. Vielleicht wäre das eine Art Sterbebegleitung für das Alte.
Und gleichzeitig müssen wir den Lärm wohl noch ein wenig aushalten. Heilung und Veränderung brauchen Zeit. Und das Neue entwickelt und offenbart sich für uns erst nach und nach, so wie wir es Schritt für Schritt erfassen und beheimaten können.
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